Maibach – schwalbenfreundlichster Butzbacher Stadtteil
14 Anwesen wurden vom NABU ausgezeichnet

BUTZBACH-MAIBACH (pm). Noch kennen wir sie als Flugkünstler und Sommerboten: Schwalben. Jahrhunderte lang waren sie ganz selbstverständliche Mitbewohner – nicht nur in Dörfern und auf Bauernhöfen, sondern auch in unseren Städten. Die kalte Jahreszeit verbringen sie zwar südlich der Sahara, aber wenn sie im April zum Brüten zurückkehren, kündigen sie mit ihrem fröhlichen Gesang den baldigen Sommer an.

Rauch- und Mehlschwalben leben und nisten in unserer unmittelbaren Nachbarschaft: sie ziehen an unseren Hauswänden und in unseren Ställen ihren Nachwuchs auf. Oft können wir ihre eleganten Flugmanöver bewundern, mit denen sie Fluginsekten aus dem Luftstrom fangen. Zu unserer großen Freude stehen dabei auf der Schwalben-Speisekarte vorzugsweise für uns Menschen eher lästige Zeitgenossen wie Fliegen, Mücken und Blattläuse. Früher verehrten wir Schwalben als Glücksbringer. Ein altes Sprichwort sagt: „Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren.“
Trotz ihrer Anpassung an die durch uns Menschen geprägte Landschaft gehen die Schwalben-Bestände zurück: unsere Sommerboten finden immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten, und auch das Nahrungsangebot nimmt ab. Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze werden immer öfter versiegelt, so dass Schwalben immer seltener Pfützen und damit weniger Lehm für ihren Nestbau finden. So verschwinden Nester zum Beispiel durch Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, häufig werden sie auch bewusst beseitigt.

Zum Glück treffen in Maibach Rauch- und Mehlschwalben wie nirgends sonst in Butzbach und Umgebung auf eine Bevölkerung, die sich in breiter Akzeptanz dem Schwalbenschutz besonders verpflichtet fühlt. So war es dem Schwalben-Beauftragten des NABU Butzbach möglich, in diesem Frühjahr vierzehn Anwesen als „schwalbenfreundliche Häuser“ auszuzeichnen. Den Eigentümerinnen und Eigentümern wurden Urkunden und Plaketten überreicht. Es wurden an bzw. in diesen 14 Gebäuden weit mehr als 50 belegte Mehlschwalben- und 15 Rauchschwalben-Nester gezählt. „Diese Bilanz ist sehr überraschend  und schlichtweg phänomenal.“, sagte ein Maibacher NABU- Mitglied.

Maibach kann sich somit als der schwalbenfreundlichster Butzbacher Stadtteil bezeichnen. „Wir Maibacherinnen und Maibacher sind auf dieses Alleinstellungsmerkmal besonders stolz“ sagte Ortsvorsteher Sebastian Rees. „Es wäre schön, wenn diesem vorbildlichen Engagement in anderen Stadtteilen Butzbachs nachgeeifert wird.“, so der Butzbacher NABU-Schwalben-Beauftragte Ralf Zwingmann.

Maibach trete mit seinem Engagement vorbildlich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen für unsere Sommerboten und Glücksbringer ein. Ein Beispiel, das Schule machen sollte. Personen, die in Butzbach oder in einem der Butzbacher Stadtteile Schwalben an bzw. in ihrem Gebäude  beherbergen, können gerne mit dem NABU-Schwalbenbeaufragten unter „Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.“ Kontakt aufnehmen.